Latein

Lehrkräfte der Fachschaft Latein:

• Carl P., Studiendirektor (L,Gr,D,Eth)
• Dahsler M., Studienrat (L,Gr,G)
• Fleischhauer C., Studienrätin (L,E)
• Dr. Grau J., Studienrat (L)
• Jobst J., Studienrätin (L,Psy)
• Leipold M., Studienrat (L,E)
• Pfefferkorn D., Studienrat (D,L)
• Schleicher F., Studienrätin (D,L)
• Schürr J., Oberstudienrätin (L,F,Sp)
• Weigandt N., Oberstudienrätin (L,D)

Stand: 17.02.2025

Liebe Schülerinnen und Schüler - oder, wie ein Römer sagen würde: Salvete discipuli discipulaeque!

Eine der Fragen, die uns Lateinlehrinnen und -lehrern häufig von euch gestellt wird, ist die, warum man am Gymnasium Latein lernen sollte, warum man Latein vielleicht sogar als erste Fremdsprache lernen sollte. Darauf möchte ich Euch darauf nur zwei Antworten geben:

Die erste lautet, dass Lateinunterricht ein Grundkurs im Umgang mit Sprache überhaupt ist. Sie funktioniert nach ganz klaren Regeln, so genau wie ein Schweizer Uhrwerk. Und ich weiß, dass ihr beim Lernen keine Ausnahmen und Überraschungen mögt, sondern am liebsten festen Regeln folgt.

Auf diese Weise lernt ihr kennen, wie Sprache überhaupt funktioniert. Und so wird sich euer Blick auf die Sprache und euer Umgang mit Sprache ganz grundlegend verändern: Ohne es zu merken, werdet ihr sorgfältiger und gründlicher mit unserem wichtigsten Verständigungsmittel umgehen.

Das wirkt sich zu allererst auf eure Muttersprache aus, auf das Deutsche: Da wir davon überzeugt sind, dass guter Lateinunterricht zugleich auch immer guter Deutschunterricht ist, habt ihr in der fünften Klasse in beiden Fächern denselben Lehrer, und ihr werdet merken, wie gut sich die beiden Sprachen miteinander vertragen und wie das Lateinische dabei hilft, das Deutsche besser zu verstehen. Das sieht man auch daran, dass die Schulen, die mit Latein als erster Fremdsprache beginnen, im zentralen Deutschtest, den alle Schüler in Bayern in der achten Klasse ablegen müssen, besonders gut abschneiden. Auch in unserer deutschen Sprache begegnen wir ganz oft dem Lateinischen - wenn du hier klickst, kannst du einige von ihnen entdecken!

Außerdem ist Latein die Mutter der meisten europäischen Sprachen: Italienisch, Französisch und Spanisch sind ihre direkten Kinder. Und auch im Englischen stammen von 100 Wörtern 60 aus dem Lateinischen. Meine Kollegen, die diese Fächer unterrichten, erzählen mir häufig, um wieviel leichter den Schülern die Arbeit mit diesen Sprachen fällt, wenn sie vorher schon Latein gelernt haben.

Nun meine zweite Antwort auf die Frage, warum es sich lohnt, Latein zu lernen. Wir beschäftigen uns in diesem Fach nämlich nicht nur mit einer Sprache, sondern wir lernen auch lebendige Menschen kennen. Sie sind zwar 2.000 Jahre älter als wir, aber ihr werdet lernen, dass sie sich oft mit denselben Problemen und Sorgen herumschlagen mussten wie wir auch, und dass sie sich über dieselben Dinge gefreut haben. In unserem Übungsbuch Campus freundet ihr euch in den ersten Kapiteln mit Claudia, Iulia und Rufus an, römischen Kindern, die euch mitnehme auf ihren Spaziergängen durch Rom, die erste europäische Millionenstadt.

Was daran besonders ist: Die Römer sind die Erfinder von ganz vielen Dingen, ohne die es die Welt, in der wir leben, überhaupt nicht gäbe. Auf Schritt und Tritt begegnen uns die Römer, oft so gut verkleidet, dass wir sie auf den ersten Blick nur schwer erkennen. Je gründlicher Ihr Euch also mit der Welt der Römer beschäftigt, desto besser werdet ihr auch die Welt verstehen, in der ihr selbst lebt. Und umso besser ihr die Welt, in der ihr lebt, versteht, desto leichter und erfolgreicher werdet ihr euch auch in ihr zurechtfinden.

Euer Peter Carl, Fachbetreuer für Latein am Casimirianum