Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
Kurz vor den Osterferien war im Rahmen des Projekts "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zur Begehung des internationalen Tages gegen Rassismus das Bamberger "Theater im Gärtnerviertel" mit Stephan Bach, Benjamin Bochmann und Ursula Gumbsch in der Aula des Casimirianums zu Gast. Die 9. Klassen sahen das Stück "Weißes Mäuschen warme Pistole" von Olivia Wenzel, die das Leben von Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, den Gründern des "nationalsozialistischen Untergrunds" beleuchtet. Rund zehn Jahre hatten die drei Rechtsterroristen unentdeckt in Zwickau gelebt und eine Mordserie geplant und ausgeführt: Acht türkischstämmige und ein griechischer Kleinunternehmer wurden zwischen September 2000 und April 2006 am helllichten Tage erschossen. Die in den Schlagzeilen als "Döner-Morde" bezeichneten Untaten wurden nicht aufgeklärt. Vornehmlich türkische Geschäfte traf das Nagelbomben-Attentat in Köln, bei dem 22 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden. Auch der Mord an einer Bereitschaftspolizistin in Heilbronn blieb unaufgeklärt - bis 2011 der rechtsterroristische Hintergrund all dieser Verbrechen offenbar wurde. Bis dahin hatten die Ermittler der Polizei rechtsextreme Hintergründe der Verbrechen weitgehend ausgeschlossen und Täter im Umfeld der Opfer gesucht, was viele Angehörige stigmatisierte. Inlandsnachrichtendienste hatten die rechtsextreme Szene jahrelang beobachtet und durch V-Leute im NSU-Umfeld indirekt finanziell gefördert. Im laufenden NSU-Prozess werden derzeit die Plädoyers gehalten.
Die 9. Klassen, die sich derzeit im Geschichtsunterricht mit dem Nationalsozialismus beschäftigen, waren vom Stück beeindruckt und stellten im Anschluss daran den Schauspielern etliche Fragen.