Infoveranstaltung "Post-Election Perspectives in the USA" des Deutsch-Amerikanischen-Institutes Nürnberg am Casimirianum
Am Mittwoch, den 04.12.2024, fand für die Q12G9 und die 11ab ein hochkarätiger Vortrag der amerikanischen Journalistin Sarah McCammon zum Thema "Perspektiven nach der Wahl in den USA" statt, ein Angebot des Deutsch-Amerikanischen-Institutes Nürnberg.
Frau McCammon erläuterte den Schülerinnen und Schülern in einem kurzen, aber sehr informativ und anregend gestalteten Vortrag die Zusammensetzung der Wählerschaften beider Präsidentschaftskandidaten, welche Wählergruppen zu welchen Kandidaten abwanderten, wie es Donald Trump gelang auch solche Wählergruppen anzusprechen, die selbst von Wahlexperten eher dem gegnerischen Lager zugesprochen worden waren und mit welchen Schwierigkeiten Kamala Harris zu kämpfen hatte, um den großen zeitlichen Rückstand im Kampf um die Wählerschaft wieder auszugleichen, den ihr Joe Biden durch seinen späten Rücktritt hinterlassen hatte.
Die Schülerschaft wollte wissen, wie Trump bei den Wählern den Anschein erwecken konnte, als ginge es den USA schlecht wie nie zuvor, obwohl im weltweiten Vergleich die Vereinigten Staaten einen durchaus positiven Weg aus der Coronakrise gefunden hatten. Frau McCammon konnte hier als Journalistin einen erstklassigen Einblick geben, wie wichtig die Erziehung zu Medienkompetenz ist, denn für die zahlreichen Podcaster, Youtuber und Blogger, die sich in das Unterstützerlager des künftigen Präsidenten einreihten, galten die hohen Qualitätsstandards und Überprüfungen des Wahrheitsgehaltes, denen die Journalisten der Qualitätsmedien verpflichtet sind, nicht. Doch gerade mit sehr generalisierten und kurzen Parolen, führte Frau McCammon aus, gelang es dem Republikanerlager die Wählerschaft für sich zu gewinnen. Mit viel Geduld und Fachwissen beantwortete Frau McCammon die aufkommenden Fragen zu einer etwaigen Überprüfung von im Internet veröffentlichten Informationen. Besonderes Interesse erweckte auch Frau McCammons Hintergrund als in einem evangelikalen Umfeld aufgewachsene Amerikanerin. (Basierend auf Frau McCammons Erläuterung nochmals der Hinweis, dass "evangelikal" im Deutschen keinesfalls mit "evangelisch" gleich zu setzen ist, sondern dass es sich um sehr missionarisch aktive und den Glauben sehr lebhaft auslegende Kirchen geht).
Warum es gerade Herrn Trump, obwohl er sich in der Vergangenheit nicht gerade einen Ruf als Beispiel moralisch-ethischen Verhaltens erworben habe, gelungen sei, die evangelikalen, aber auch Teile der katholischen Wähler für sich einzunehmen, war dabei eine der zentralen Fragen. Dass es durchaus ein Streben nach politischer Einflussnahme und auch damit eine sehr klare Parteilichkeit mancher religiöser Strömungen gebe, war ein Punkt, den nicht jeder erwartet hatte. Frau McCammon vermochte durch ihr fundiertes Wissen, ihre lebendige und ausdrucksstarke Vortragsweise unsere Schülerschaft immer wieder zu neuen Fragen zu bewegen, so dass es am Schluss die näher rückende notwendige Rückfahrt nach Nürnberg war, die ihrem Vortrag einen Schlusspunkt anmahnte.
Mit welch großem Interesse Frau McCammons Vortrag aufgenommen wurde, zeigten die Gespräche in den folgenden Unterrichtsstunden. Besonders erfreulich ist, dass die Begeisterung unserer Schülerschaft und dem Deutsch-Amerikanischen-Institut auf Gegenseitigkeit beruhte und so sehen wir schon jetzt der Wiederkehr weiterer Referenten des Deutsch-Amerikanischen-Institutes mit großer Freude entgegen.
An dieser Stelle möchten wir uns auch besonders nicht nur für den erstklassigen Vortrag und für die freundliche Einladung, die das Deutsch-Amerikanische-Institut Nürnberg unseren Schülern ausspricht, bedanken, sondern auch für die Zugänge zu ihrer umfangreichen Online-Bibliothek, die uns das DAI Nürnberg ausgeteilt hat. In ihrer Online-Bibliothek werden wir uns die Wartezeit durch die Lektüre englischsprachiger Bücher bis zum Wiedersehen verkürzen!
Quelle: DAI Nürnberg